ich sitze hier und will etwas schreiben, dabei zählt es doch nicht das ich etwas schreibe, sondern was ich schreibe. Ich habe gerade meinen Hund gestreichelt...aber warum schreibe ich das? Warum schreibe ich nicht einfach was bei mir so passiert ist? Wahrscheinlich weil bei mir nichts passiert ist. Oder doch? Menschen machen Türen auf und betreten Gebäude, aber denken sie dabei richtig nach? Nein! Statt den schönen Geruch neuer Häuser zu genießen, stört es sie, dass das Fenster 2cm zu weit rechts ist. Ich will wieder richtig leben und nicht ewig im Netz gefangen sein. Aber geht das überhaupt noch? Habe ich nicht schon als ich den Laptop anmachte eine virtuelle Grenze überschritten? Und wenn ja, welche? Ein Hungergefühl überkommt mich...mir wird kalt. Ich drehe die Heizung auf und schaue aus dem Fenster...sehnsüchtig blicke ich den Horizont an. Aber nein, ich muss zurück zum Laptop und weiter schreiben...mein Hilferuf verhallt in den endlosen Weiten des Alls.

Ich stehe auf. Mein Kumpel fragt mich ob wir etwas unternehmen wollen. Nein, ich kann nicht...ich muss schreiben. Aber was? Was will die Welt von einem hören? "Lorem Ipsum" oder "der Steuersatz steigt"? Ich habe soviele Fragen, dass ich vergesse zu denken. Ich versinke in eine unglaubliche Schlaftrunkenheit und bin nurnoch ein Abbild meiner Selbst. Meine Finger schlagen auf die Tasten ein, als wolle ich sie verprügeln. Doch eigentlich haben Worte doch soviel mehr Macht, als Menschen selbst...